Der Lübecker Museumshafen erwartet historischen Besuch auf der Durchreise. Die „Saga Farmann“ ist am Sonnabend und Sonntag, 13. und 14. Mai, zu Gast. Das Schiff stach am 29. April in der norwegischen Stadt Tønsberg in See. Seither ist die Crew aus Freiwilligen auf der Ostsee unterwegs und lebt auf dem etwa 16 Meter langem Knarr-Wikingerschiff. Bislang fuhr die Besatzung an der schwedischen Westküste sowie an Dänemark vorbei und befindet sich nun auf dem direkten Weg in die Hansestadt.

Historisches Wikingerschiff kann in Lübeck besucht werden

Lübeck ist der erste mehrtägige Zwischenstopp auf der langen Route bis nach Istanbul. Zu Beginn der Reise hat die Besatzung alle Bürgerinnen und Bürger, die entlang des Reisewegs wohnen, für einen Besuch der „Saga Farmann“ eingeladen. Während des Aufenthalts im Museumshafen kann das Wikingerschiff am Sonnabend (13. Mai) und Sonntag (14. Mai) besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Die Reisepläne der „Saga Farmann“

Am Sonntag fährt die „Saga Farmann“ nach Mainz und später nach Regensburg. Anschließend verlässt das Wikingerschiff die deutschen Gewässer und reist weiter nach Budapest, Belgrad und Konstanza. Die rumänische Stadt befindet sich am Schwarzen Meer und ist die letzte Etappe vor dem eigentlichen Ziel in der Türkei. „Wir wollten nach Istanbul oder Miklagard – wie die alten Wikinger – die dem Kaiser von Konstantinopel als Leibwächter dienten“, sagt Kjersti Viking, die zur Besatzung der „Saga Farmann“ gehört. „Es ist ein kultureller Austausch“, sagt Viking. Mit dieser Reise wolle die Besatzung frühere Beziehungen wiederherstellen und zeigen, dass Wikinger besser waren als ihr Ruf: „Es ging nicht nur um Schwerter und Blutvergießen, sie waren auch sehr kompetente Bootsbauer und Seefahrer.“

Die Reise dauert etwa 16 Wochen – die „Saga Farmann“ kommt also im August in Istanbul an. Der Großteil der Besatzungsmitglieder hat einen Job und kann deshalb nicht die gesamte Route begleiten. Aus diesem Grund wechselt die Crew alle zwei Wochen. Etwa fünf Jahre wurden die Besatzungsmitglieder geschult und auf die Reise vorbereitet.

Eine Wikingerreise unter modernen Bedingungen

Bei der „Saga Farmann“ handelt es sich um den Nachbau eines originalen Wikingerschiffs, das ungefähr im Jahr 1000 an der Südküste von Norwegen strandete – erst 900 Jahre später wurde es gefunden und ausgegraben. Die Oseberg Viking Heritage Foundation, die archäologische Nachbildungen von Wikingerschiffen baut, beschloss, den Bau des sogenannten Klåstad-Schiffs in Angriff zu nehmen. Die Erkenntnisse über das historische Wrack dienten als Vorlage für den Neubau mit dem Namen „Saga Farmann“, der mit der Technik des 21. Jahrhunderts ausgestattet wurde. Das Schiff besitzt einen Motor, denn mit einem Segel kann nicht die gewünschte Geschwindigkeit erreicht werden. Zudem gibt es einen elektrischen Kühlschrank, und die Verpflegung wird ebenfalls in Supermärkten eingekauft.

 

Quelle:

Text:LN / Kim Kuizenga

Fotos: Vikingskipet Saga Farmann

 

 

Weitere Infos auf : https://www.sagafarmann.com/


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