Wasserschutzpolizei und LHG üben gemeinsam den Ernstfall

Das Szenario: Ein Mitarbeiter der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) am Seelandkai stellt fest, dass aus einem Container eine unbekannte Flüssigkeit heraustropft. Er verständigt Kollegen. Innerhalb weniger Minuten bauen sie eine mobile Gefahrgutwanne auf und sperren den Bereich ab. Sie setzen den Problem-Container in die Wanne, die nun die auslaufende Flüssigkeit auffängt. Wasserschutzpolizei (WSP) und Feuerwehr sind bereits alarmiert.

Ein inszenierter Zwischenfall, der sich so tagtäglich in jedem Umschlaghafen abspielen kann. „Es ist wichtig, solche Situationen ständig zu üben. Zu meinen Aufgaben gehört es, unsere Beschäftigten im Hafen regelmäßig zu schulen und sie praxisnah üben zu lassen,“ erklärt Jörg Eilers, Sicherheitsfachkraft der LHG. Diesmal wurde aber nicht nur trainiert, sondern auch gefilmt. Die WSP brauchte neues Filmmaterial für ihre Schulungen. Sie hielt alles, was sich am Seelandkai abspielte, auf einem Video fest. Um es richtig anschaulich zu machen, wurden eigens ein paar Fehler eingebaut.

Nächster Schnitt. Zwei Feuerwehrleute legen Chemie-Schutzanzüge an. Gezeigt wird, wie der Container geöffnet wird. Die WSP achtet darauf, dass alle anderen Beteiligten ausreichenden Abstand zur Unfallstelle halten. Als sich herausstellt, dass mehrere Fässer im Container beschädigt sind, beginnt die Umladung in Bergeverpackungen.

Dabei wird entdeckt, dass die Aufkleber auf den Fässern falsch sind; ein menschlicher Fehler, den die WSP bei ihren Kontrollen häufig erlebt. In der inszenierten Übung hat jemand angeblich Gas in Fässer verladen – so geht es nicht.

Abschließende Tatbestandsaufnahme: Nach erfolgreicher Bekämpfung des „Unfalls“ ist geklärt, was geschehen und wer dafür verantwortlich ist. Die Ladung war nicht ordnungsgemäß gesichert, durch die Bewegungen des Containers im Hafen ist sie umgefallen. Die falschen Aufkleber hat der Absender angebracht.

Polizeihauptkommissarin Svea Schadowski, Leiterin des Hafensicherheitsdienstes der WSP, zeigt sich zufrieden: „Übungen wie diese sind wichtig – für alle Beteiligten. Eine gute Zusammenarbeit entsteht nicht von allein. Gerade bei Ernstfällen mit gefährlichen Stoffen ist es wichtig, schnell und sicher alle erforderlichen Maßnahmen einzuleiten.“

LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens betont: „Wir sind gut aufgestellt, was Gefahrgut im Hafen betrifft. Was jetzt eine Übung war, kann schnell ernst werden. Darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Quelle: Pressemitteilung/LHG
Bild: Landespolizeiamt Schleswig-Holstein