Der geplante dritte Ausbildungsweg zum Beruf des Seelotsen wird nicht mit der Erteilung des Kapitänspatentes STCW-95 („unlimited“) durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg abschließen.

Der BSHL erinnert daran, dass noch vor zwei Jahren den Lotsenbrüderschaften seitens des BMVI zugesichert worden war, dass die zukünftigen Junglotsen im Rahmen der geplanten neuen Ausbildung, die keine praktische Erfahrung als Nautiker auf Seeschiffen mehr vorsieht, am Ende der Ausbildung ein Kapitänspatent erhalten. Damit sollte so etwas wie „Augenhöhe“ der Seelotsen zu den Kapitänen hergestellt werden.

Wie der BSHL weiter darlegt, prüfe das BMVI jetzt, ob durch einen Masterstudiengang das notwendige Qualitätsniveau in der neuen Lotsenausbildung erhalten werden könne. „Wir begrüßen diese Überlegungen“, so der BSHL weiter. Der Verband habe dieses Konzept „schon vor Beginn der behördeninternen Planungen zur neuen Seelotsenausbildung vorgeschlagen“.

Die Überlegungen der zurückliegenden drei Jahre, dies durch ein Kapitänspatent ohne Seefahrtzeit zu erreichen, „waren unnötige Kursabweichungen“, meint etwa der bisherige BSHL-Präsident, Kapitän Uwe Jepsen. Die Fachkompetenz liege beim BSH. Das hätten „die Bonner Ministerialbürokraten und die an der Planung der neuen Lotsenausbildung beteiligten Behörden offensichtlich übersehen“, so Jepsen.

Indes hat der BSHL wichtige personelle Weichenstellungen vorgenommen. Neuer Verbandspräsident ist der Elblotse Ulrich Birstein, seine Stellvertreter sind der Hamburger Hafenlotse Sven Stemmler und der Rostocker Seelotse Rocco Starker.

Quelle: THB/Täglicher Hafenbericht

 

Zum Thema eine Pressemitteilung des Bundesverband der See- und Hafenlotsen e.V.

Neue Seelotsenausbildung ohne Kapitänspatent

Der geplante dritte Ausbildungsweg zum Beruf des Seelotsen wird nicht mit der Erteilung des Kapitänspatentes STCW-95 (unlimited) durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) abschließen.

Das war das Ergebnis einer behördeninternen Besprechung am 08. Mai 2019 im Bonner Verkehrsministerium (BMVI). Die Erteilung eines Kapitänspatentes im Rahmen einer Lotsenausbildung würde gegen internationale Vorschriften der IMO verstoßen, so das Ergebnis einer Prüfung durch das BSH.

Noch vor zwei Jahren war den Lotsenbrüderschaften vom BMVI (Bn) zugesichert worden, dass den zukünftigen Junglotsen im Rahmen der geplanten neuen Ausbildung, die keine praktische Erfahrung als Nautiker auf Seeschiffen mehr vorsieht, am Ende der Ausbildung ein Kapitänspatent erteilt wird. Damit sollte die „Augenhöhe“ der Seelotsen mit dem Kapitän hergestellt werden, wie es das Seelotsgesetz seit Mitte der 50er Jahre vorsieht.

Es wird nun durch das BMVI geprüft, ob durch einen Masterstudiengang das notwendige Qualitätsniveau in der neuen Lotsenausbildung erhalten werden kann. Der Bundesverband der See- und Hafenlotsen begrüßt diese Überlegungen. Der BSHL hat dieses Konzept schon vor Beginn der behördeninternen Planungen zur neuen Seelotsenausbildung vorgeschlagen. Die Überlegungen der letzten drei Jahre, dieses durch ein Kapitänspatent ohne Seefahrtzeit zu erreichen, waren unnötige Kursabweichungen, so der bisherige Präsident des Berufsverbandes der See- und Hafenlotsen, Kapitän Uwe Jepsen. Die Fachkompetenz liegt beim BSH. Das haben die Bonner Ministerialbürokraten und die an der Planung der neuen Lotsenausbildung beteiligten Behörden offensichtlich übersehen.

Zum 1. Mai 2019 hat die Mitgliederversammlung des BSHL den Elblotsen Ulrich Birstein zum neuen Präsidenten gewählt. Zum Vizepräsidenten wurde der Hamburger Hafenlotse Sven Stemmler und der Stralsunder Seelotse Rocco Starker gewählt.

Der BSHL wird seine Bemühungen um eine hochwertige Lotsenausbildung fortsetzen, so der neue Präsident Ulrich Birstein. Dazu gehört aber auch die Förderung der beiden vorhandenen Zugänge zum Lotsenberuf mit Kapitänspaten und mit Erfahrung als Kapitän oder nautischem Schiffsoffizier. Der akademische Weg zur Lotsenausbildung wird erforderlich werden, wenn die Fördermaßnahmen der Bundesregierung nicht besser greifen. Vielleicht, so hoffen die Lotsen, gehen von der NMK neue Impulse zur Förderung von Ausbildung und Beschäftigung in der Seeschifffahrt aus, der den Nachwuchs für die Sekundärberufe und damit auch für die Lotsen sichert.

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