Im Jahr 2023 war die Schifffahrt auf dem Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) dramatisch eingebrochen und hatte einen Tiefpunkt erreicht: Das zeigten die Zahlen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Lauenburg. Demnach wurden in der Schleuse Lauenburg insgesamt 594 Frachter gezählt, 240 davon leer. Die beladenen Binnenschiffe hatten 270.455 Tonnen Ladung an Bord. Zum Vergleich: 2022 wurden 418.139 Tonnen bewegt, 2021 immerhin sogar noch 464.609 Tonnen.
Im Jahr 2024, aufgrund der Sperrung der Donnerschleuse, ist das Aufkommen nochmals zurückgegangen: Nur 373 Frachter wurden in Lauenburgs Schleuse registriert. Sie hatten 167.886 Tonnen Ladung an Bord.
Der Abwärts-Trend der Schifffahrt auf dem Elbe-Lübeck-Kanal ist nicht neu – das WSA meldet schon seit Jahren, dass das Frachtaufkommen auf der Wasserstraße zurückgeht. 2014 wurden 665.097 Tonnen registriert, 2009 waren es 825.377 Tonnen und 2002 sogar noch 1,25 Millionen Tonnen. Stolze 2,71 Millionen Tonnen Ladung wurden 1965 transportiert, 20.138 Frachter fuhren damals durch den Kanal. Zwar waren die Schiffe damals deutlich kleiner, doch für die heutigen modernen Binnenschiffe ist der ELK gar nicht durchgängig nutzbar. Nur Lauenburgs „neue“ Schleuse aus dem Baujahr 2006 bietet ihnen genügend Platz. Die 80 Meter langen Schleusen aus dem Jahr 1900 sind für 100 Meter lange Schiffe heute schlichtweg zu kurz und die Radien in einigen Abshcnitten zu eng. Für Binnenschiffer ist es daher lukrativer, auf anderen Kanälen zu fahren.
Quelle: THB/Täglicher Hafenbericht