Das im Oktober 2024 auf der Ostsee vor der Küste von Kühlungsborn in Brand geratene Bunkerschiff „Annika“ (IMO 9628489) soll für umfassende Reparaturarbeiten auf die Volkswerft nach Stralsund kommen. Seit Abschluss der Brandbekämpfung auf See liegt die 73 Meter lange und zwölf Meter breite Einheit im Rostocker Überseehafen. Voraussichtlich Mitte Januar werde der Havarist nach Stralsund geschleppt, sagte der Rostocker Hafenkapitän Falk Zachau.
(Die Flammen hatten vor allem im Heck des Bunkerschiffes gewütet und schwere Schäden verursacht, Foto: Timo Jann)
Laut Zachau wurden mittlerweile Hunderte Tonnen Schweröl abgepumpt, die das Schiff geladen hatte und Brandschäden beseitigt. In Stralsund werde sich das Unternehmen Strela Shiprepair um weitere Arbeiten kümmern.
Die „Annika“ des Brennstoffhandels Hans Rinck aus dem niedersächsischen Nottensdorf war auf dem Weg von Rostock nach Travemünde, als am 11. Oktober rund 4,5 Kilometer vor der Küste das Feuer an Bord ausbrach. Die Crew konnte durch die Freiwilligenbesatzung der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) aus Kühlungsborn unverletzt gerettet werden, doch an Deck loderten gewaltige Flammen. Fast das gesamte Achterdeck brannte. Die Rauchwolken waren weithin sichtbar. Nach THB-Recherchen muss es im Maschinenraum zu einer Verpuffung gekommen sein. Dadurch wurde sogar ein Schott aufgesprengt. Die extreme Hitze des unter Deck ausgebrochenen Feuers entzündete im Paintroom, der sich über dem Brandherd an Deck befindet, gelagerte Farben, Lacke und andere Stoffe.
Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) stufte den Vorfall als schweren Seeunfall ein. Nach bereits erfolgten Untersuchungen an Bord soll ein noch ausstehender Bericht die Ergebnisse der Analyse zusammenfassen.
Das Feuer wurde auf See vom Seenotrettungskreuzer „Arkona“ der DGzRS aus Warnemünde, den Notschlepper „Baltic“, dem Schlepper „VB Baltic“ sowie dem Mehrzweckschiff „Arkona“ des Bundes mit leistungsstarken Wasserwerfern und Seewasser bekämpft. Bundespolizei und Deutsche Marine hatten Brandbekämpfungseinheiten des Havariekommandos aus Kiel und Lübeck mit Hubschraubern eingeflogen, die dann an Bord die Nachlöscharbeiten erledigten.
Quelle: THB/Täglicher Hafenbericht