Pünktlich um zehn Uhr am Freitag gab das Traditions-Kringelhögeorchester mit einem zünftigen Marsch das Signal, und 190 dunkel gekleideten Männer erstürmten den Saal der Handwerkskammer. Traditionell verkündete der Ältermann des Stecknitzfahreramtes, Hartmut Haase, die Hausordnung, die bereits seit 1576 besteht.
(Ältermann Hartmut Haase bei der Begrüßungsrede)
An der Haupttafel begrüßte Ältermann Haase zur Kringelhöge 2025 den Lübecker Bürgermeister Jan Lindenau, den Stadtpräsidenten Henning Schumann, den im Ruhestand stehenden Stadtpräsidenten Peter Sünnenwold, den finnischen Honorarkonsul Bernd Jorkisch sowie den amtierenden Ältermann der Schifferbrüderschaft aus Lauenburg Thomas Freidank, von der IHK Lübeck Herrn Rüdiger Schacht, den 2. Vorsitzenden vom Nautischen Verein Kapitän Thorsten Metschulat, den Ältermann der Gothmunder Fischer Bernd Kühn, und vom Elbschifffahrtsarchiv aus Lauenburg Werner Hinsch.
„In diesem Jahr möchte ich daran erinnern, dass das Amt der Stecknitzfahrer im Jahre 1422 als Bruderschaft das erste Mal erwähnt wird. Das ist jetzt 603 Jahre her, und wir sind stolz darauf, dass wir die Tradition der Stecknitzfahrer mit der Kringelhöge und unseren Gästen feiern können“, so Hartmut Haase.
(Lübecks Stadtpräsident Henning Schumann nahm zum zweiten Mal am Traditionsfest teil)
„Ik trink di to“
(Peter Sünnenwold, der auch in diesem Jahr wieder den Köm zum Frühstück spendierte, wandte sich auch mit einem Grußwort an die Gäste. Für nicht plattsprechende Leser: Köm= Korn, der hochprozentige Frühstücksbegleiter)
Der Ausbau des Kanals ist seit vielen Jahren ein Thema, nicht nur bei der Gilde. Hartmut Haase: „Vielleicht erleben wir ja noch, dass der Kanal ausgebaut wird. Wir appellieren an die Verantwortlichen in Berlin und Kiel und vor allem an die Umweltverbände, den Kanalausbau für das Europaschiff auf den Weg zu bringen“, so Haase. Waren und Rohstoffe, die in Lübeck über die Ostsee ankommen, könnten CO₂-sparend weitertransportiert werden, so Haase. Güter mit Binnenschiffen zu transportieren, sei günstiger als der Transport mit Lkw. „Die Politik verschläft das Thema.“
Beim gemeinsamen Frühstück wurden hunderte Brötchen (den Belag bringt jeder selber mit), über 200 Liter Braunbier und etliche Flaschen Korn gereicht. Sind alle gesättigt, geht es traditionell mit der Grog Bowle weiter und die Tonpfeife darf geraucht werden.
Gemeinsames Singen gehört ebenso zur Kringelhöge, wie die plattdeutschen Lieder des Kinderchores der Kücknitzer Utkiek-Schule mit Lehrerin Marita Glöckner. Zur Belohnung erhielten die Kinder wie eh und je gebackene Kringel, über die sie sich freuten („högen“), daher der Name Kringelhöge.
(v.l.n.r.: Ältermann Hartmut Haase und seine Ehrengäste Stadtpräsident Henning Schumann, Bürgermeister Jan Lindenau, Stadtpräsident i.R. Peter Sünnenwold und Honoralkonsul Bernd Jorkisch stossen auf eine gelungene Veranstaltung an)
(Die Akteure des Tages: Die fleissigen Schaffer des Amtes der Stecknitzfahrer)
(De jungen Deerns singt Leeder op Platt.)
(Blumen vom Ältermann für Lehrerin Marita Glöckner)
Weitere Bilder von der Kringelhöge
Man trifft sich sicher wieder, auf der Kringelhöge 2026
Quelle: Text/Fotos LHR