Die finnischen Exporte nach Deutschland sind im ersten Halbjahr 2024 insgesamt gewachsen. Das geht aus den jüngsten Zahlen des finnischen Zoll von Anfang September hervor. Damit liegt Deutschland im finnischen Außenhandel auf überdurchschnittlichem Niveau. Neben Steigerungen in einigen Produktkategorien zeigt die Branchenbetrachtung jedoch ein durchwachsenes Bild.

(Fährschiffe, hier im Hafen Lübeck-Travemünde, sind für den deutsch-finnischen Handel unverzichtbar, Foto: Finnlines)

 

Finnische Unternehmen exportierten demnach von Januar bis Juni 2024 Waren im Wert von insgesamt über 4,4 Milliarden Euro nach Deutschland. Damit stieg der Wert der finnischen Exporte nach Deutschland um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allerdings unterscheiden sich die Veränderungen der Exportwerte verschiedener Produktkategorien zum Teil stark.

Die Lieferung eines Kreuzfahrtschiffes im Juni nach Deutschland führte zu einem Wachstum der Kategorie „Maschinen und Geräte“, auf das Halbjahr gerechnet, um plus 35,9 Prozent auf über zwei Milliarden Euro. Ohne die Juni-Exporte lagen die Exportwerte in dieser Kategorie von Januar bis Mai bei nur 1,1 Milliarden Euro und wären damit 12,7 Prozent niedriger ausgefallen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Positiv entwickelten sich die finnischen Exporte nach Deutschland von sonstigen Metallen (plus 18,3 Prozent), organisch-chemischen Stoffen (plus 10,3 Prozent) und Kunststoffen (plus 10,2 Prozent). Auch die finnischen Exporte von wiederaufladbaren Batterien nach Deutschland wuchsen um 14 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 – ein Hinweis, dass finnische Batterien zum Wandel in vielen deutschen Industrien beitragen.

Der Wert der finnischen Importe aus Deutschland sank im ersten Halbjahr 2024 um 12,2 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro. Damit importiert Finnland immer noch mehr Waren aus Deutschland als es nach dorthin ausführt (4,4 Milliarden Euro), es besteht also ein Handelsbilanzdefizit für Finnland.

Die größten Importkategorien bleiben weiterhin Kraftfahrzeuge (rund eine Milliarde Euro, minus 14,5 Prozent), Industriemaschinen und -geräte (500 Millionen, minus 8,8 Prozent) und Elektrogeräte (490 Millionen, minus 16,0 Prozent). Gestiegen sind die Lebensmittelimporte aus Deutschland um mehr als elf Prozent auf fast 400 Millionen Euro.

Deutlich sichtbar ist, dass der schwächelnde Welthandel die Entwicklung des finnischen Außenhandels erschwert. Der Wert der finnischen Exporte in EU-Länder sank im ersten Halbjahr 2024 um 7,5 Prozent, die Exportwerte in Nicht-EU-Länder um 9,2 Prozent. Im gleichen Zeitraum gingen die finnischen Importe aus EU-Ländern um 7,4 und die Importe aus Nicht-EU-Ländern um 9,2 Prozent zurück. Die Exportzahlen nach Deutschland stechen daraus positiv hervor.

 

Quelle: THB/Täglicher Hafenbericht