GvSH traf sich in Rendsburg
Zum zweiten Mal seit 2015 fand der diesjährige Hafentag des Gesamtverbandes Schleswig-Holsteinischer Häfen e.V. (GvSH) im Rendsburger Schwerlasthafen in Osterrönfeld statt.
In Anwesenheit von Minister Buchholz und vor zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft betonte Sebastian Jürgens, Vorsitzender des GvSH sowie zugleich Chef der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG), die Wichtigkeit der Kanalhäfen für die Region Schleswig-Holstein. „Die Kanalhäfen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Für ihre Einbindung in die logistischen Abläufe sind sie aber auf eine ungehinderte Passage durch den Kanal angewiesen. Altersbedingte Sperrungen wie in der jüngsten Vergangenheit schaden unserer Wirtschaft.“
Neben dem diesjährigen Fokus auf den Kanal und seine Häfen umfasst der Forderungskatalog des GvSH umfangreiche Maßnahmen im Bereich der Hafenhinterlandanbindungen sowie der Hafeninfrastruktur. Sie reichen von Verbesserungen der Befahrbarkeit von Wasserstraßen über optimierte Schienenanbindungen und Ausbaumaßnahmen im Bereich der Straßeninfrastruktur bis hin zu leistungsfähigen LNG-Strukturen und alternativen Treibstoffen.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) unterstützte diese Forderungen und machte deutlich, dass der Kanal eine der wichtigsten Lebensadern der norddeutschen Wirtschaft und auch von elementarer Bedeutung für den Hamburger Hafen sei.
Mit Blick auf die Situation des Schwerlasthafens Osterrönfeld in unmittelbarer Nachbar-schaft zu den Windenergie-Unternehmen Senvion und Max Bögl forderte der Minister Ge-duld: „Hier muss man einen langen Atem haben. Aus meiner Sicht liegt der Hafen perfekt und hat ein gewaltiges Potenzial, ebenso wie das anschließende Gewerbegebiet – seine Zeit wird kommen.“
Angesichts der teils maroden Kanalquerungen wie den Rendsburger Autotunnel oder die Rader Brücke äußerte Buchholz Verständnis für die Sorgen der Pendler und betroffenen Unternehmen in der Region: „Ihnen allen wird eine harte Geduldsprobe auferlegt, aber der Sanierungsstau ist nun einmal gewaltig – und wir werden nicht in unseren Anstrengungen nachlassen, die Projekte gemeinsam mit dem Bund in bestmöglicher Zeit zu verwirklichen.“
Auch der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals (ELK) kam zur Sprache. Der Kanal kann sein Potential heute nicht abrufen. Lediglich Schiffe der Europaklasse können ihn befahren und das auch nur teilbeladen mit maximal 1 000 Tonnen. Nach Abschluss der Ausbauarbeiten wird sich der ELK neben Straße und Schiene zum dritten leistungsfähigen Verkehrsträger für das Hinterland entwickeln und die Ostsee noch besser mit dem TEN- Wasserstraßennetz verknüpfen, davon zeigte sich Sebastian Jürgens überzeugt: „Der Elbe-Lübeck-Kanal bekommt eine neue Infrastruktur und ist nachhaltig mit dem europäischen Netzwerk verbunden. Das bringt Ladung und ist umweltfreundlich.“
v.li.: Frank Schnabel (stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GvSH), Minister Dr. Bernd Buchholz, Prof. Dr. Sebastian Jürgens (Vorstandsvorsitzender des GvSH)
Der Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) vertritt die Interessen von 22 Häfen, die 98% des Gesamtumschlages im nördlichsten Bundesland abbilden. Ziel des Verbandes ist es, einen kontinuierlichen Dialog mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft zu pflegen, um die Weiterentwicklung der Häfen zu unterstützen.