Das Land Schleswig-Holstein steht nach wie vor zum Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals. Diese gute Nachricht brachte Tobias von der Heide mit in die Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur der IHK zu Lübeck: Der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein bekannte sich zum Ausbau der Wasserstraße, um langfristig Verlagerungen von Transporten von der Straße oder der Schiene auf das Binnenschiff zu ermöglichen. Über diese klare Aussage zur Stärkung der Binnenschifffahrt zwischen Ostsee und Zentraleuropa freuten sich der Ausschussvorsitzende Jörg Ullrich und der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Rüdiger Schacht.
(Professor Dr. Jan Ninnemann (von links), Hanseatic Transport Consultancy GmbH (htc), Michael Schaefer, Vereinigung Lübecker Schiffsmakler und Schiffsagenten e.V., Rüdiger Schacht, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, Staatsekretär Tobias von der Heide und Jörg Ullrich, Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur, diskutierten über bessere Anbindungen des Lübecker Hafens an das Straßen- und Schienennetz. Foto: IHK zu Lübeck/Swantje Altenburg)
Die Mitglieder des Ausschusses befassten sich schwerpunktmäßig mit künftigen Infrastrukturmaßnahmen, die die Anbindungsqualität und damit die Zukunftsfähigkeit des Lübecker Hafens entscheidend verbessern können. In diese Kategorie fällt auch die sogenannte Nordkurve, eine fehlende Schienenverbindung aus dem Lübecker Hafen in Richtung Norden. Diese könnte nach der Eröffnung des Fehmarnbelt-Tunnels weitere Verkehrsbeziehungen zwischen der Logistik-Drehscheibe Lübeck und Dänemark ermöglichen.
Der Ausschuss, dem auch zahlreiche Unternehmensvertreter aus dem Lübecker Hafen angehören, forderte das Land Schleswig-Holstein eindringlich auf, den Bedarf für eine Vertiefung der Trave-Fahrrinne auf 10,50 Meter beim Bund anzumelden. Angesichts des Tiefgangs moderner Schiffstypen sei dieser Schritt nötig, um mittelfristig Ladungsaufkommen für den Hafen zu sichern. Die Strategie des Universalhafens Lübeck sei nur in Gänze realisierbar, wenn alle Voraussetzungen in der Infrastruktur sowohl für den bedeutenden Fährverkehr als auch für den Container- und Massengutverkehr stimmen würden, betonten die Praktiker.
Auch für die Straßen-Anbindung des Hafens sind in den kommenden Jahren Verbesserungen erforderlich. In den vergangenen Jahrzehnten hätten Bund und Land zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur investiert, sagte Staatssekretär von der Heide. Vorrangig sei es nun, marode Brücken und Straßen zu erneuern. Gute Straßen und Schienen seien auch Grundvoraussetzung für CO2-Einsparungen im Verkehr. Daher sei es sehr wichtig, die A20 weiterzubauen und zum Beispiel Bad Segeberg zu entlasten. Dort staut sich seit Jahren der Verkehr, weil die Autobahn kurz vor der Stadt ende. Weitere Themen der Sitzung waren der nötige Ausbau der A21 über die Elbe als Ostumfahrung Hamburgs, ein möglicher Erhalt der Bäderbahn an der Ostsee und der Flugverkehr. Von der Heide rief dazu auf, regionale Flughäfen wie in Lübeck zu erhalten, denn der Luftverkehr habe auch weiterhin Zukunft.
Quelle: IHK zu Lübeck
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