Wegen Corona: Lübecks „Tag der Kapitäne“ findet in diesem Jahr nicht statt
(Versammlung der „Kolbenring-Träger“: Das Erinnerungsbild der „Kapitänstag“-Teilnehmer gehört zum Event. Foto: B.Pagel)
Und wieder platzt ein beliebtes Traditions-Event der norddeutschen maritimen Wirtschaft: Der eigentlich für den November vorgesehene „Tag der Kapitäne“ in der Hafen- und Hansestadt Lübeck findet nun nicht statt. „Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben wir uns nach sorgfältigem Abwägen entschlossen, in diesem Jahr die Veranstaltung nicht durchzuführen“, teilte Lübecks Hafenkapitän Wolfram Kempin jetzt in einem kurzen Schreiben mit. In der Trave-Stadt wäre dieser Tag zu Ehren der Kapitäne, und zwar der aktiven Nautiker wie auch der inzwi-schen im Ruhestand befindlichen „Captains“, eigentlich im November ausgerichtet worden. In diesem Jahr wäre es der 46. „Tag der Kapitäne“ gewesen. In der Vergangenheit nahmen an diesem „Tag der Kapitäne“, zu dem die Stadt Lübeck offiziell einlädt, stets um die 100 Nautiker und andere Spitzenvertreter der maritimen Wirtschaft teil. Übrigens: Die Auftaktveranstaltung wurde nicht etwa in der historischen Hansestadt zelebriert, sondern seinerzeit in Travemünde. Anders als in Bremen, das zwar als Hanse- und Hafenstadt noch etwas länger einen „Bremer Kapitänstag“ zelebriert – nämlich seit Anfang der 1960er-Jahre – erwartet die Teilnehmer der Ehren-Veranstaltung in Lübeck tatsächlich eine Ganztagesveranstaltung. Es geht bereits morgens mit einem klassischen, offiziellen Empfang im Lübecker Rathaus los, bei dem traditionell Lübecker Gaumen-Köstlichkeiten wie Marzipan und Rotspon gereicht werden. Ein obligatorisches Gruppen-Erinnerungsfoto besiegelt diesen Termin. Zum liebevoll arrangierten Programm gehört dann ein Tagesausflug. Dabei stehen nach Möglichkeit maritime Ziele im Mittelpunkt. Der kulinarische und gesellschaftliche Höhepunkt des Tages ist dann das gemeinsame Festessen in der altehrwürdigen Schiffergesellschaft zu Lübeck. Eine Einrichtung, die ein Sinnbild für Lübecks große maritime Geschichte ist. Das Festessen des Tages ist auch traditionell: Ochsenbraten mit Beilagen. Schifffahrt liebt es eben deftig.Auch wenn derzeit noch niemand abschätzen kann, welchen weiteren Verlauf die Corona-Pandemie in den kommenden Wochen und Monaten nimmt. Lübecks Hafenkapitän Wolfram Kempin und sein Stellvertreter Matthias Ullrich, setzen auf den Faktor Zuversicht: „Wir hoffen, Sie im nächsten Jahr wieder zu unserer Veranstaltung begrüßen zu können.“
Quelle: THB/Täglicher Hafenbericht, Eckhard Arndt