Die Lotsenbrüderschaft hat seit Jahren auf den Zustand des maroden Liegeplatzes für ihre Boote hingewiesen und wiederholt Unterstützung vom Lotsbetriebsverein Außenstelle Kiel erhalten. Trotz umfangreicher Bemühungen seitens des Vereins und des Geschäftsführers wurde nur eine vorübergehende Lösung an der Überseebrücke 1 gefunden, die jedoch nur bis Ende des Monats Bestand haben wird.

Die marode Lotsenbrücke, bisheriger Anlaufpunkt für die regelmäßigen Versetzfahrten der Lotsenboote, ist aufgrund baulicher Probleme nach dem letzten Herbststurm mit Hochwasser im Dezember 2024 nicht mehr nutzbar und wurde gesperrt. Eine kurzfristige Ertüchtigung durch die Lübecker Port Authority (LPA) wurde vom WSA abgelehnt.

In Zusammenarbeit mit dem Wasserstrassen- und Schifffahrtsamt (WSA) Ostsee wurden mehrere Alternativen für einen neuen Liegeplatz erarbeitet, die derzeit von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) geprüft werden. Im Gesprach ist u.a. ein Liegeplatz am Ostpreussenkai, im Fischereihafen aber auch an der Innenseite der Nordermole. Eine finale Entscheidung steht noch aus, wobei der Fischereihafen die suboptimalste Lösung wäre, da die Lotsenboote dann rund 1,5 km Luftlinie von der Lotsenstation liegen würden.

(Der äussere Liegeplatz der Lotsenbrücke wurde gesperrt)

„Wir haben alles unternommen, um die aktuelle Situation zu vermeiden,“ betont Kay Krimmling, stellv. Obmann Lotsbezirk Lübeck. „Es ist nun entscheidend, dass eine dauerhafte Lösung gefunden wird, um die Einsatzbereitschaft unserer Lotsen sicherzustellen.“

Für die Wiedererlangung einer vollumfänglichen Nutzung der Lotsenbrücke, ist eine bauliche Massnahme durch das WSA Ostsee erforderlich. Nach vorliegenden Informationen wird dieses jedoch nicht vor 2026/27 erfolgen.

Die Lotsenbrüderschaft und der Lotsbetriebsverein sind weiterhin in engem Austausch mit den zuständigen Behörden, um eine zeitnahe Entscheidung über den zukünftigen Liegeplatz zu erreichen und die Sicherheit der Schifffahrt in der Region zu gewährleisten.

Text: LHR

Fotos: Klaus Heinemann