Bau eines Railgates in Travemünde beschlossen – Digitale Erfassung des Zugverkehrs verbessert Leistungsfähigkeit der Hafenbahn

Die Lübeck Port Authority (LPA) treibt die Automatisierung und Digitalisierung im Schienengüterverkehr voran und wird in ihrem Bahnhof Lübeck-Skandinavienkai, dem höchstfrequentierten Bahnhof der Lübecker Hafenbahn, ein Railgate bauen und in eigener Regie betreiben. Das durch den Hauptausschuss am 28. September 2021 genehmigte Vorhaben umfasst den Bau einer Scanninganlage mit Datenanbindung und die Installation einer zugehörigen Software zur Auswertung der bildlich erfassten Daten. Im Rahmen des durch den Bund geförderten Projektes „Baltic Future Port“ wird mit dem Railgate ein Anwendungsfall für 5G-Technologie im Transportwesen getestet.

„Mit dieser für die Lübecker Hafenbahn neuen Technologie setzten wir digitale Logistiklösungen für einen zukunftsorientierten Hafenstandort um. Unser Ziel ist es die Effizienz und Leistungsfähigkeit im Lübecker Hafen weiter zu steigern“ so Bürgermeister Jan Lindenau.

Die Investitionskosten in Höhe von rund 995.000 Euro werden voraussichtlich mit 188.500 Euro aus dem Programm Baltic Future Port im Rahmen des 5 x 5G-Projektes durch den Bund sowie mit 211.500 Euro aus dem Programm „Hansalink2“ der EU gefördert.

„Mit dem Bau der Anlage übernehmen wir eine Vorreiterrolle und setzen erneut ein deutliches Zeichen für die Stärkung des Port of Lübeck“ so Bausenatorin Joanna Hagen.

Mittels dieser Railgate genannten Anlage wird der ein- und ausfahrende Zugverkehr und dessen Ladung systematisch digital erfasst werden. Die Daten werden automatisiert und ohne Zeitverzug der Lübecker Hafenbahn für einen optimierten Betrieb zur Verfügung stehen und seitens der LPA je nach Anforderung und Bedarf auch dem Hafenbetreiber, den Reedereien, den Spediteuren und Eisenbahnverkehrsunternehmen über eine Schnittstelle zugänglich gemacht werden. Durch die direkte, nicht zeitverzögerte Erfassung kann die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Hafenbahn gesteigert und die Transparenz beim Management von Güterverkehren erhöht werden. Die bestehende Infrastruktur lässt sich auf diese Weise effizienter nutzen.

Mit dem Bau der Anlage soll noch in diesem Jahr begonnen werden.

Hintergrund

Im Mai 2020 wurde der Hafenentwicklungsplan 2030 durch die Lübecker Bürgerschaft beschlossen. Aus der Beschlussvorlage zum Hafenentwicklungsplan 2030 ergibt sich der Auftrag an die LPA, nach Möglichkeiten zur Steigerung der Flächeneffizienz zu suchen, sowie eine digitalgestützte Neuorganisation der Zu- und Ablaufsteuerung der straßen- und schienengebundenen Hafenhinterlandverkehre auszuarbeiten und umzusetzen.

Die Hansestadt Lübeck konnte im Rahmen des Wettbewerbs „5 x 5G“ des Bundes, mit ihrem Konzept „Baltic Future Port“, Fördermittel für den Ausbau der digitalen Infrastruktur einwerben. Zum anderen wurde ein europäischer Förderantrag der Hansestadt Lübeck im Förderprogramm Connecting Europe Facility – Motorways of the Seas (CEF-MoS) zum Förderprojekt „Hansalink 2“ positiv beschieden.

 

Quelle: Presseamt Lübeck


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