Die aktuelle Wassertiefe sei viel geringer als im Rostocker Hafen und werde zum Wettbewerbsnachteil für den Lübecker Hafen, sagen FDP-Politiker.

Die Wassertiefe der Trave – hier ein Luftbild vom Skandinavienkai – ist geringer als in konkurrierenden Häfen.
Quelle: Martin Eilsen

 

Mit drei Maßnahmen wollen der FDP-Bundestagskandidat Robert Schörck und der FDP-Fraktionschef in der Bürgerschaft, Thorsten Fürter, die wirtschaftliche Entwicklung des Lübecker Hafens sichern. Die Liberalen fordern die Vertiefung der Trave, den Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals und die Beschleunigung von Planfeststellungsverfahren für den Hafenausbau.

„Wir müssen jetzt in die Wettbewerbsfähigkeit investieren, um auch künftig als Logistikstandort im Ostseeraum führend zu bleiben“, sagten Schörck und Fürter. „Die aktuelle Wassertiefe der Trave erlaubt lediglich Schiffen mit einem Tiefgang von maximal 8,70 Metern die Einfahrt in den Lübecker Hafen“, erklärt Bundestagsbewerber Schörck, „diese Begrenzung führt bereits heute zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen gegenüber Häfen wie Rostock, die einen Tiefgang von bis zu 16 Metern ermöglichen.“

Der Trend zu immer größeren Schiffen in der internationalen Schifffahrt mache eine Vertiefung der Trave unumgänglich. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Waren aufgrund der unzureichenden Wassertiefe in Lübeck nur teilweise geladen werden können und für die vollständige Verladung nach Rostock transportiert werden müssen“, sagt der Bundestagskandidat: „Der vollständige Verlust dieser Kapazitäten an Häfen wie Rostock ist dabei nur eine Frage der Zeit.“

Robert Schörck hat mit dem privaten Hafenbetreiber Lehmann über die Vertiefung der Trave gesprochen und hat auch bei der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) um ein Gespräch gebeten.

Weitere Forderung: Der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals müsse kommen, die Schleusen des Kanals müssten dringend modernisiert und verbreitert werden, damit moderne Schiffe den Kanal passieren können.

Im Februar 2022 legten der Bund und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) den 838 Millionen Euro teuren Ausbau auf Eis. „Der im Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgesehene Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals für Großmotorgüterschiffe wird bis zum Abschluss einer Bedarfsplanüberprüfung zurückgestellt“, erklärte die Behörde am 18. Februar 2022.
Hafen braucht mehr Vorstau-Flächen für Lkw

Schließlich fordern die FDP-Politiker eine Beschleunigung der Planfeststellungsverfahren für die Hafenentwicklung. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigt der Lübecker Hafen mehr Lagerkapazitäten sowie Vorstau-Flächen für Lkw“, sagen Fürter und Schörck, „doch die aktuellen Planfeststellungsverfahren verzögern notwendige Entwicklungen erheblich.“

Quelle: LN / Kai Dordowsky