Covid-19 hinterlässt auch in Lübeck deutliche Spuren

Die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 deutlich reduzierte Mengen an ihren vier Anlagen. Nach den vorläufigen Zahlen sank der Umschlag insgesamt um rund acht Prozent. LKW und Trailer gingen um rund zehn Prozent zurück. Im Stückgut- und Schwergutbereich, zu denen vor allem Forstprodukte sowie Eisen und Stahl gehören, lag der Rückgang bei rund vier Prozent.

Der Umschlag von Fertigfahrzeugen litt ebenfalls unter dem Corona-Einfluss. Vier Prozent unter Vorjahr lag der Wert. Erwartet hatte das Unternehmen dagegen eine deutliche Steigerung aus einem größeren Fahrzeugpaket, das seit Beginn des Jahres in Richtung Russland und Baltische Staaten verschifft wird. Am Intermodalterminal der LHG-Tochter Baltic Rail Gate bewegen sich die Frequenzen erst langsam wieder in Richtung Vor-Corona-Niveau.

Stark zurückgegangen sind die Passagierverkehre. Dieses Segment hat sich bis heute noch nicht wieder erholt. Für die Reedereien am Standort stellt das eine sehr hohe Belastung dar. Trotz der zum Teil massiven Einbrüche haben aber alle ihre Fahrplanfrequenz weitgehend aufrechterhalten.

„Covid-19 hat auch an unseren Anlagen deutliche Spuren hinterlassen. Bis Ende Mai hat uns die rückläufige Entwicklung ziemlich durchgeschüttelt, jetzt kehrt langsam so etwas wie neue Normalität ein“, so Geschäftsführer Sebastian Jürgens. „Im Großen und Ganzen sind wir noch einigermaßen ordentlich durch diese außergewöhnlichen Zeiten gekommen. Es bleibt aber abzuwarten, wie schnell sich die Exportwirtschaft von diesem globalen Einschnitt erholt und wie stark sie auf weitere Wellen reagiert. Gerade in unseren Segmenten Papier und Fertigfahrzeuge besteht kein Grund zu Optimismus. Covid-19 krempelt alles um. Erleichtert sind wir darüber, dass unsere Beschäftigten gesundheitlich verschont blieben.“

Trotz der Pandemie geht der Ausbau der Infrastruktur weiter. Die zweite Bauphase am größten Terminal Skandinavienkai ist abgeschlossen. Das Forstprodukteterminal läuft unter Volllast. Der dritte Bauabschnitt ist in Angriff genommen, dort lässt die Hansestadt Lübeck gerade die Flächen abtragen.

 

Quelle: PM/LHG