Mutige Mitmacher sowie Seh- und Seeleute kommen voll auf ihre Kosten: am Samstag den 14.09.24 öffnet die deutsche Traditions-Brigg „Roald Amundsen“ von 11 bis 17 Uhr am Ostpreussenkai in Travemünde die Gangway für erlebnisreiche Stunden an Bord. Der Lübecker Kapitän Torsten Theede steht mit seiner Crew bereit, alle Fragen zum Rigg, zu den Tampen und zum Leben an Bord zu beantworten. Wer körperlich fit ist, darf sogar gemeinsam mit der Crew in die Toppen aufentern und den herrlichen Blick über Trave und Hafen genießen. Die Veranstaltung ist selbstverständlich kostenlos.
„Sicherheit ist an Bord wichtiger als Mut“, so Kapitän Theede, „daher entert niemand ohne einen geprüften Sicherheitsgurt, festes Schuhwerk und eine gute Fitness in die 30 Meter hohen Masten auf.“ Sicherheitsgurte sind an Bord vorhanden. Unter fachkundiger Anleitung und Begleitung der Crew dürfen Mutige, die mindestens 15 Jahre alt sind, beim Open Ship die Wanten zu den Salings und Rahen hinaufklettern. „Das Gefühl, es geschafft zu haben, vielleicht auch die eigene Furcht vor der Höhe überwunden zu haben, ist unbeschreiblich“, sagt Kapitän Theede. „Mir ist es am Anfang nicht anders gegangen.“
Die „Roald Amundsen“ ist ein einzigartiges Traditionssegelschiff. Vor über 30 Jahren wurde das ursprünglich als Fisch- und Tanklogger gefahrene Schiff in Wolgast zum Rahsegler umgebaut. Heimathafen ist Eckernförde. „Sie ist heute ein gutmütiges und sicheres Segelschiff, mit dem wir schon häufig über den Atlantik gesegelt sind“, so der stolze Kapitän, „und sie ist damit bestens für die Ausbildung auch ungeübter Segler geeignet.“ 2010 hat die „Roald Amundsen“ sogar an einer Großsegler-Veranstaltung auf den nordamerikanischen Großen Seen teilgenommen. „Ein unvergessliches Erlebnis für alle Mitglieder unseres gemeinnützigen Vereins, die dabei waren“, sagt der sympathische Kapitän.
Letzten Winter noch in der Karibik segelte die „Roald Amundsen“ in diesem Sommer überwiegend in der Ostsee. Sie hat erst kürzlich an einem Tall-Ships-Race von Tallinn/Estland über Turku/Finnland, Mariehamn/Finnland und Szczecin/Polen nach Rostock teilgenommen. Dabei standen neben den Segel-Wettbewerben vor allem der internationale Austausch und Kontakt von jungen Menschen im Mittelpunkt. „Traditionelle Seefahrt ist auch heute noch ein großes Abenteuer“, schwärmt Kapitän Theede. „Trotz aller moderner Navigationstechnik an Bord kommt es vor allem auf Teamgeist und Können an. Von Schwielen an den Händen vom Brassen bis zum romantischen Sonnenuntergang auf See ist alles dabei. Nur etwas fehlt: Fernsehen, Radio, Internet und Email bleiben an Land, denn fern ab der Küsten kann nichts davon empfangen werden.“
Im Winter zieht es die „Roald Amundsen“ meist in südliche Gefilde. In diesem Winter jedoch sind umfangreiche Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten geplant, es soll das Deck erneuert und das gesamte Rigg überholt werden. Die Arbeiten werden weitestgehend von den hunderten Mitgliedern von Nah und Fern geleistet. Erst im nächsten Frühjahr geht es dann wieder los. „Wir haben 45 feste Kojen an Bord“, erklärt Kapitän Theede, „ davon sind 17 für die Stammcrew reserviert. Die weiteren Kojen sind für Trainees, die sich bei uns für einen traditionellen Segeltörn angemeldet haben. Die kommenden Törns von Travemünde nach Ystad, Neustadt, Wismar und Eckernförde sind gut gebucht – einige wenige Plätze für schnell Entschlossene noch frei.“ Interessierte finden auf der Internetseite www.sailtraining.de den Törnplan und weitere Informationen zu Verein und Schiff.
Quelle: Pressemitteilung LlaS e.V. Brigg „Roald Amundsen“