Schiffe verkehren halb leer zwischen Kontinentaleuropa und Skandinavien, während Anhänger, die nach Europa zurückkehren, tagelang an der schwedischen Küste in Norrland auf Exportladungen warten müssen. Das war bis vor kurzem die harte Realität, aber jetzt gibt es andere, nachhaltigere Lösungen.

Noch vor wenigen Jahren verschifften die meisten Unternehmen der Papier- und Forstindustrie ihre Waren mit eigenen Schiffen an denselben Bestimmungsort. Als WALLENIUS SOL im Jahr 2019 gegründet wurde, lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen für die finnische und schwedische Grundstoffindustrie. Ein Konzept, das auf Co-Loading basiert, bei dem sich Papierprodukte mehrerer Unternehmen auf dem Weg nach Europa den Platz auf einem einzigen Schiff teilen. Gemeinsam mit dem Logistikunternehmen Scanlog werden neue Wege gefunden, um die Frachtkapazitäten auch auf den nordgehenden Routen optimal zu nutzen.

Ungleichgewicht in der Schifffahrt

Jeden Montag und Freitag kommen voll beladene RoRo-Schiffe in Lübeck an. Der Hafen entlädt zwischen 100 und 120 SECU-Container mit Waren aus Schweden und Finnland. In der Vergangenheit kehrten die Container dann leer in den Norden zurück.
Die Sache ist die, dass die Container leer genauso viel Platz einnehmen wie voll. Anstatt mit halbleeren Schiffen nach Norden zu fahren, wollen wir die Ladekapazität nutzen und unsere Container und Kassetten mit anderen Waren füllen“, erklärt Jonas Wåhlin, General Manager bei WALLENIUS SOL.

Vor ähnlichen Herausforderungen steht das Logistikunternehmen Scanlog, das dafür sorgt, dass von italienischen Fliesen bis zu spanischer Fahrzeugtechnik alles seinen Weg vom Hersteller zum Kunden findet.
Traditionell musste der Transport zwischen dem Kontinent und Schweden viele Kilometer auf der Straße zurücklegen, und nach der Ankunft mussten die Lastwagen oft mehrere Tage auf die Exportgüter warten.
Scanlog und WALLENIUS SOL haben schnell erkannt, dass wir durch die Nutzung des Platzes in den SECU-Containern eine kostengünstige und umweltfreundliche Lösung anbieten können, die zudem schnelle Lieferzeiten ermöglicht“, sagt Lars Lerstorp, Sales Executive bei Scanlog.

(Lars Lerstorp, Verkaufsleiter bei Scanlog. Foto: Scanlog / Jonas Ingman)

Gute Auslastung in beide Richtungen

Das bedeutet, dass die voll beladenen SECU-Container, die mit den Schiffen der WALLENIUS SOL in Lübeck ankommen, entladen und dann von Scanlog übernommen werden, die sie für die Fahrt nach Norden befüllt. Wenn die WALLENIUS SOL einige Tage später nach Kemi zurückkehrt, werden die Waren entladen und lokale Spediteure kümmern sich um den endgültigen Transport zu den Kunden in Schweden, Finnland und Norwegen.
Diese Konstellation bedeutet für alle Beteiligten einen Gewinn. Es ist nicht nur eine Win-Win-Situation für die Umwelt und die Effizienz, sondern es gibt mindestens einen weiteren Gewinn, wenn wir die Lieferleistung betrachten“, sagt Lars Lerstorp und fährt fort:
Es gibt viele Dinge, die den Zeitplan beeinflussen können, wenn wir Waren auf der Straße transportieren. Die maritime Lösung ist sehr stabil und kann viel größere Mengen bewältigen. Wenn die Waren erst einmal bis nach Kemi gekommen sind, ist es einfacher, dem Endkunden einen Liefertermin zu garantieren, da nur noch kurze Strecken zu fahren sind und die örtlichen Spediteure an die Bedingungen gewöhnt sind.

Umweltschonung, weniger Lkw

Durch die Nutzung des Laderaums in den SECU-Containern, anstatt mit einer 25-Tonnen-LKW-Ladung 1.500 Kilometer durch Schweden zu fahren, werden rund 3 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Darüber hinaus ist es Scanlog damit gelungen, den Verkehr auf schwedischen Straßen um 10-15 Lkw pro Woche zu reduzieren.
Diese Verringerung der Umweltbelastung ist enorm wichtig, und die neuen Schiffe der WALLENIUS SOL werden bald für noch größere Umwelteinsparungen sorgen“, sagt Lars Lerstorp.
Und laut Jonas Wåhlin von WALLENIUS SOL gibt es noch ein großes Wachstumspotenzial.
Die Kunden haben gerade erst begonnen, diese Chance zu erkennen, und da unsere großen Schiffe noch Kapazitäten haben, können wir noch mehr Kunden dabei helfen, ihre Güter nicht mehr auf der Straße oder der Schiene, sondern auf dem Seeweg zu transportieren.

(Eine der Kassetten der WALLENIUS SOL, die von Scanlog mit Waren in Richtung Norden gefüllt wurde. Foto: Scanlog)

Über Scanlog:

Scandinavian Logistics Partners AB (scanlog.se) ist ein unabhängiges schwedisches Logistikunternehmen, das sich auf internationale und globale Transportlösungen per Straße, Schiene, Luft und See konzentriert. Der Schwerpunkt liegt auf einer verantwortungsvollen Logistik, die sich auf Kosteneffizienz, reduzierte Umweltbelastung und hohe Qualität konzentriert. Scanlog wurde von der Wirtschaftszeitung Dagens Industri in den Jahren 2017, 2018 und 2019 als Gazelle-Unternehmen ausgezeichnet. Seit 2020 befindet sich das Unternehmen mehrheitlich im Besitz der Swedish Orient Line (SOL).

 

Quelle: W-S AB

Kategorien: Aktuelle InfosAllgemein

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert