Der Lübecker Hafen spiele eine große Rolle im Routensystem von Wallenius SOL, sagt der Vorstandsvorsitzende (CEO) der Reederei, Elvir Dzanic. „Er ist der einzige deutsche Hafen, den wir anlaufen, und Deutschland ist ein unglaublich wichtiger Markt für uns und unsere Kunden.“

Travemünde fungiere dabei als Drehscheibe zwischen Nordskandinavien, Belgien und Großbritannien, so Dzanic. „Es ist auf dem Seeweg gut erreichbar und verfügt über eine hervorragende Anbindung an das Schienennetz und die Autobahnen an Land, und ist somit ein idealer Standort für unsere Wachstumspläne in Deutschland.“

(Elvir Dzanic, Vorstandsvorsitzender der schwedischen Reederei Wallenius SOL, hat große Pläne in Travemünde. Quelle: Wallenius SOL)

 

Seien es in Richtung Süden vor allem Papier und Kartonagen, würden in Richtung Norden vor allem Zwischenprodukte transportiert, die in der skandinavischen Rohstoffindustrie benötigt werden, erklärt Dzanic. „Das alles transportieren wir in Containern, auf Sattelaufliegern, aber auch als Projektladung – denn natürlich können wir auch besonders schwere und große Güter auf unseren Schiffen transportieren.“ Auch Rotorblätter von Windkraftanlagen gehören zum Beispiel dazu.

Das Ziel sei es, die Flotte in naher Zukunft von fünf auf acht Schiffe aufzustocken, um Lübeck dann bis zu fünf mal pro Woche anlaufen zu können, kündigt Dzanic an. Bis dahin werde es aber sicher noch eine Weile dauern.

(Mit 242m Länge die grössten eisgängigen RoRo-Schiffe der Welt. „Botnia Enabler“ und Schwesterschiff „Baltic Enabler“)

 

Mit dem Lübecker Hafen habe man seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft, sagt der Reederei-Chef. Man stehe in engem Kontakt, wenn es um die Nutzung von Flächen in der Nähe des Liegeplatzes gehe. Diese Flächen wolle man ausbauen und entwickeln. Die Integration der Mann Lines, einem britischen Logistikunternehmen, das Wallenius SOL vor kurzem übernommen hat, sowie der Ausbau der Flächen in Travemünde hätten in den nächsten Monaten oberste Priorität.

Die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) begrüßt das Engagement. „Über die Pläne unseres Kunden freuen wir uns natürlich sehr. Für die LHG ist das auch ein Beweis für das große Vertrauen, das die Reederei in unsere Leistungsfähigkeit und in den Stand­ort Lübeck setzt“, sagt LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens. Die LHG werde Wallenius SOL „auf diesem Wachstumspfad mit aller Kraft unterstützen“.

 

Quelle: LN/Christian Risch