Eine 74-jährige Seglerin verdankt dem schnellen Eingreifen der Seenotretter der Station Travemünde vermutlich ihr Leben. Die Frau ist am Mittwochabend, 29. September 2021, in der Lübecker Bucht an Bord ihrer Segelyacht leblos zusammengebrochen. Der Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes ERICH KOSCHUBS/Station Travemünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gelang es gemeinsam mit dem Landrettungsdienst, die Seglerin wiederzubeleben.
Seenotrettungsboot ERICH KOSCHUBS auf dem Rückweg vom Einsatz (Archivbild)
Gegen 19.10 Uhr alarmierte der Skipper einer etwa 13 Meter langen Segelyacht mit einem „Mayday“-Ruf (unmittelbare Lebensgefahr) die Seenotretter. Seine Ehefrau war nach Durchzug einer Gewitterböe in Höhe des östlichen Endes des Brodtener Steilufers plötzlich am Ruder zusammengebrochen. Atmung und Puls waren nicht mehr zu messen. An Bord befand sich außerdem eine weitere Mitseglerin.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS informierte umgehend die Seenotretter der Station Travemünde. Die Freiwilligen-Besatzung verließ mit dem Seenotrettungsboot ERICH KOSCHUBS unter Höchstfahrt den Hafen und nahm Kurs auf die Segelyacht, die den Seenotrettern bereits entgegenlief. Währenddessen leitete ein Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz der SEENOTLEITUNG die Mitseglerin an Bord an, mit der Wiederbelebung der Patientin zu beginnen.
Bereits sieben Minuten nach dem Auslaufen ging die ERICH KOSCHUBS bei der Segelyacht längsseits. Zwei Seenotretter stiegen über und übernahmen die Reanimation der Seglerin – mit Erfolg: Atmung und Puls waren wieder zu messen. Damit die Crew der ERICH KOSCHUBS möglichst schnell eingreifen konnte, hatten die Seenotretter zuvor das Lotsenboot „Travemünde“ gebeten, Notärztin, Notfallsanitäter und Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Lübeck nachzuführen. Bereits wenige Minuten später traf die „Travemünde“ ein. Der Landrettungsdienst übernahm noch an Bord der Segelyacht die weitere Versorgung der Patientin. Die gemeinsamen Bemühungen hatten Erfolg: Der Zustand der Seglerin stabilisierte sich.
Seenotretter und Wasserschutzpolizei halfen dabei, die Segelyacht am Anleger der Priwallfähre festzumachen. Ein Rettungswagen brachte die Patientin ins Krankenhaus. Die Seenotretter versorgten den unter Schock stehenden Skipper und die Mitseglerin. Anschließend brachten sie die Segelyacht an einen sicheren Liegeplatz.
Zur Einsatzzeit herrschten in der Lübecker Bucht südöstliche Winde um vier Beaufort (bis 30 km/h Windgeschwindigkeit) und etwa ein halber Meter Seegang.
Quelle: DGzRS
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