„The Last Ship” trifft Lübecker Schiffbau Theatergottesdienst in St. Jakobi verknüpft Musical, Ausstellung und Geschichte

Was lässt sich besser mit dem Musical „The Last Ship“ verbinden, als eine Ausstellung über den Schiffbau in Lübeck – und das in der Seefahrerkirche St. Jakobi? „Als ich von dem Thema für unseren Theatergottesdienst hörte, war mir sofort klar, dass ich die Ausstellung dazu holen möchte“, erinnert sich Pastorin Bärbel Reichelt. Gedacht, getan: Sie setzte sich mit dem Historiker und ehemaligen Kunsterzieher Rainer Wiedemann in Kontakt, der sofort zusagte. So gibt es am Sonnabend, 7. Juni 2025, um 17 Uhr im Theatergottesdienst einen musikalischen Ausschnitt mit Mitgliedern des Ensembles aus der Inszenierung von Malte C. Lachmann, die zurzeit im Theater Lübeck zu erleben ist, und eine theologisch-künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema.

Anknüpfungspunkte an Stings Musical

In „The Last Ship” wird ein Schiff namens „Utopia“ gebaut, das eigentlich gar nicht mehr vom Stapel laufen soll. Die ganze Werft soll geschlossen werden – die Arbeiter beschließen dennoch, dieses letzte Schiff zu bauen, koste es, was es wolle. Im Jahr 2014 setzte der Musiker Sting mit diesem Theaterstück der Schiffbauindustrie in seiner nordenglischen Heimat ein Denkmal. „Und genau hier finden sich reichlich Anknüpfungspunkte an die Geschichte Lübecks, aber auch an unser Leben heute“, betont Bärbel Reichelt. „Das Musical ist sehr vielschichtig. Es erzählt von Träumen, Lebenseinbrüchen, gemeinsamer Stärke und Würde.

Erinnerung an eine vergessene Industrie

Einst arbeiteten bis zu 5.000 Frauen und Männer in der Flenderwerft, bis sie 2002 geschlossen wurde“, berichtet Rainer Wiedemann. „Der Einbruch des Schiffsbaus begann schon früher, in den 1970er Jahren. Die Flenderwerft war die letzte von sechs Werften, die insolvent ging.“ Über dieses Thema konzipierte Rainer Wiedermann eine Ausstellung für das Industriemuseum Herrenwyk im vergangenen Jahr, aus der er nun zehn Tafeln in St. Jakobi präsentieren und die Werften vorstellen wird. „Jahrhundertelang prägte der Schiffbau das Leben der Menschen in Lübeck und auch das Stadtbild. Ich freue mich, dass dieses Thema theologische und künstlerische Beachtung findet“, so Wiedemann.

Die Ausstellung: „Schiffbau in Lübeck“ ist bis zum 5. Juli 2025 in St. Jakobi zu sehen.

(Pastorin Bärbel Reichelt und Rainer Wiedemann berichten über die Zusammenhänge vom Musical „The Last Ship“ und dem Schiffbau in Lübeck.)

 

Quelle:  

Ev.-Luth. Kirchengemeindeverband Innenstadt Lübeck

Text und Bild: Steffi Niemann