Baumaßnahme wird voraussichtlich vier Wochen beanspruchen

(In einer Klappschute wird Ostseeboden am Kai angeliefert)

 

Die Gewässersohle an der nördlichen Wallhalbinsel, Kuhlenkampkai, in Lübeck wird derzeit angehoben. Die Arbeiten haben am Montag, 7. April 2025, begonnen und werden voraussichtlich vier Wochen beanspruchen. Die dortigen Kaimauern wurden in den Jahren 1899 und 1963 errichtet und haben zum Teil das Ende ihrer technischen Lebensdauer für diese Wassertiefen erreicht – die Mauer müsste also ersetzt werden.

Für eine neue Wand wäre eine Investition in Höhe mehrerer Millionen Euro notwendig. Daher entschied sich die Lübeck Port Authority, die Gewässersohle anzuheben und so die Stützlänge der Wand erheblich zu reduzieren. Bei einer Verringerung der Wassertiefe von -8 m auf -3,5 bis -4 m ergibt sich eine neue rechnerische Lebensdauer von mindestens weiteren 30 Jahren.

Die Arbeiten finden nach vorheriger Ab- und Zustimmung mit den zuständigen naturschutz- und wasserrechtlichen Behörden statt.

Unbelasteter Boden aus der Ostsee für den Kuhlenkampkai

Eine Sohlanhebung kann einerseits durch eine Steinschüttung erfolgen oder durch die Einbringung von unbelastetem und geeigneten Boden. Eine Baumaßnahme in der Ostsee ermöglichte es, kostenfrei unbelasteten Boden am Kuhlenkampkai angeliefert und eingebaut zu bekommen. Im Anschluss erfolgen Arbeiten zur Sohlprofilierung mit einem Bagger. Während der Aufschüttung zur Sohlanhebung wird sich aufgrund der Systematik und der Bodenverhältnisse eine Trübung im Gewässer bilden. Diese ist unschädlich und wird sich nach einigen Tagen absetzen. Durch die Verwertung und den Einbau von unbelasteten Böden aus Nassbaggerarbeiten der Region kann hier besonders wirtschaftlich und Nachhaltig gearbeitet werden.

Böden aus den eigenen Hafenbecken, beispielsweise dem Vorwerker Hafen, sind dafür nicht geeignet, da diese einerseits eine geringe Belastung aufzeigen und andererseits ihre physikalischen Bodeneigenschaften – ein Ton hat andere Eigenschaften als ein Sand oder Kies – überwiegend nicht geeignet sind für einen Einbau unter Wasser.

Hintergrund

In den Hochzeiten des Hafenumschlages auf der nördlichen Wallhalbinsel wurden hier beispielsweise Autos umgeschlagen. Mittlerweile sind die Hinterlandflächen zu klein, die Wassertiefen an den Liegeplaätzen nicht tief genug für heutige Seeschiffe und der Hafenbetrieb hat sich, auch aus logistischen und Fahrzeitgründen Richtung Travemündung, zum Seelandkai, Schlutupkai und Skandinavienkai verlagert. Hafenumschlag findet an den Kaianlagen der nördlichen Wallhalbinsel praktisch nicht mehr statt. Die Kaianlagen dienen vorwiegend als Liegefläche für Binnenschiffe oder Sportboote.  Für diese Schiffe ist die derzeit vorhandene Wassertiefe von bis zu 8 m so nicht mehr erforderlich.

 

Quelle: PM/Hansestadt Lübeck