Machbarkeitsstudie legt großflächigeren Umbau nahe – Förderung durch das Bundesprogramm „KulturInvest“ angestrebt

Im Juni 2024 wurde eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Viermastbark Passat in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse nun in den politischen Gremien der Hansestadt diskutiert werden. Die Studie zeigt auf, dass eine umfangreiche Sanierung unumgänglich ist und ein Werftaufenthalt des Museumsschiffes notwendig sein wird. Im Zuge der anstehenden technischen und schiffbaulichen Arbeiten wird die Passat an aktuelle Belange von Brandschutz, Klimaschutz und Barrierefreiheit angepasst werden müssen. Die Kosten für die Gesamtinvestition werden auf rund 25 Millionen Euro geschätzt.

„Die Summe der in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagenen Maßnahmen soll die Passat in die Lage zu versetzten, langfristig wirtschaftlich von der Hansestadt Lübeck betrieben werden zu können“, erklärt Bürgermeister Jan Lindenau. „Die Finanzierung einer Maßnahme dieser finanziellen Größenordnung kann nur durch Einwerbung von Drittmitteln gelingen. Natürlich werden wir uns um Fördermöglichkeiten bemühen, dennoch sind wir auf Ihre Unterstützung und Spenden angewiesen. Nur gemeinsam gelingt uns die Rettung der Passat!“

Die erforderliche Sanierung der Passat bietet laut Studie die Chance, gleichzeitig Umbauten einzuplanen. „Die Hansestadt Lübeck kommt damit ihrer Verpflichtung nach, dieses Kulturdenkmal und Wahrzeichen nicht nur seiner historischen Bedeutung entsprechend zu erhalten, sondern auch zukunftsfähig zu gestalten. Nutzung und Erlebbarkeit sollen sowohl für die Bevölkerung, als auch für Tourist:innen deutlich verbessert werden“, betont Senatorin für Kultur und Bildung, Monika Frank.

Dr. Hans-Joachim Friedemann, Bereichsleiter Schule und Sport der Stadtverwaltung, führt weiter aus: „Durch die Sanierung und Modernisierung unserer alten Lady Passat wird die Qualität des Aufenthalts und der Besichtigungen deutlich gesteigert. Auf Basis der vorliegenden Machbarkeitsstudie sind wir optimistisch, dass eine Umsetzung der Sanierung, vorbehaltlich einer gesicherten Finanzierung, in den Jahren 2025 (Planung) sowie 2026/2027 (Bauausführung) möglich ist. Jede einzelne Spende schafft mehr Planungssicherheit.“

Bundesprogramm „KulturInvest“ als favorisierte Option

Ein geeignetes und vielversprechendes Förderprogramm für die Finanzierung des Projektes ist das Bundesprogramm „KulturInvest“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

Gemäß der Förderhinweise 2024 beabsichtigt der Bund über dieses Förderprogramm, seine nationale Verantwortung für die Kulturentwicklung in Deutschland wahrzunehmen. Dazu sollen investive Maßnahmen (unter anderem Modernisierung, Sanierung, Restaurierung, Um- oder Neubau) bei kulturellen Einrichtungen, Objekten und Kulturdenkmälern sowie Ausstellungen von gesamtstaatlicher Relevanz gefördert werden. Das Vorhaben muss dabei zum Ziel haben, die Kultur für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine kommerzielle Nutzung darf nicht im Vordergrund stehen.

Darüber hinaus soll die Inanspruchnahme weiterer Fördermittel unter anderem aus den Bereichen Denkmalschutz, Kultur und Tourismus geprüft und regionale und überregionale Stiftungen um Unterstützung gebeten werden.

Spendenaufruf für die Zukunft der Passat

Seit über 60 Jahren prägt die Viermastbark Passat das Bild von Travemünde – als Museumsschiff, Veranstaltungsort und unersetzliches Stück maritimer Geschichte. Um dieses einzigartige Denkmal für kommende Generationen zu erhalten, sind Spenden eine wertvolle Unterstützung. Jeder Beitrag zählt, um die Passat sicher, barrierefrei und zukunftsfähig zu machen.

Der Lübecker Verein „Rettet die Passat e.V.“ widmet sich bereits seit Jahrzehnten dem Erhalt des Museumsschiffs und begrüßt einen großangelegten Spendenaufruf. „Der Verein Rettet die Passat mit der Passat-Stiftung arbeiten seit 1979 mit großem Erfolg an der Aufgabe die denkmalgeschützte Viermastbark als einzigartiges Beispiel der Segel- und Handelsschifffahrt in gepflegtem Zustand zu erhalten. Wir werden also auch die jetzt notwendige Generalüberholung mit Spendenaufrufen tatkräftig unterstützen“, erklärt der erste Vorsitzende des Vereins Rettet die Passat e.V., Holger Bull.

Ein Spendenkonto wurde von der Hansestadt Lübeck bei der Sparkasse zu Lübeck eingerichtet:

IBAN: DE03 2305 0101 0160 8065 68
BIC: NOLADE21SPL

Weitere Informationen zum Spendenaufruf sind unter Spendenaufruf zu finden.

Museumsschiff mittels 360 Grad Rundgang virtuell erlebbar

Lange schon hegt der Bereich Schule und Sport der Hansestadt Lübeck den Wunsch, die zur Reihe der Flying P-Liner gehörende Passat in Travemünde nicht nur „analog“ erlebbar zu machen. Was also liegt im Zeitalter der Digitalisierung näher, als den Großsegler zusätzlich mittels 3D-Rundgang der interessierten Öffentlichkeit zugängig zu machen?

Als kompetenten Partner für dieses Unterfangen konnte die Agentur für virtuelle 3D-Rundgänge und 360-Grad-Fotografie „cp360pano“ gewonnen werden. Nahezu 850 Einzelaufnahmen waren nötig, um die Passat auf allen Ebenen digital zu erfassen und den Betrachter:innen damit einen authentischen Eindruck vom einzigartigen Flair des imposanten Seglers unter Spendenaufruf zu ermöglichen. Der virtuelle Rundgang führt vor Augen, was sich zu erhalten lohnt und macht Lust auf einen Besuch der Passat.

 

Quelle: PM/Hansestadt Lübeck