Die Lübecker Hafenrundschau hat sich die seit Jahren grösste Baustelle im Lübecker Hafen angesehen, den Bau der Forstproduktehallen am Skandinavienkai.

Wie schon berichtet, verlagert die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) den Umschlag seines Grosskunden Stora Enso vom Nordlandkai an den Skandinavienkai. Der schwedische Papierhersteller will Ende 2019 dorthin umziehen und dann zusätzliche Ladung über den Lübecker Hafen abwickeln. Derzeit fährt er seine Ladung sowohl über Lübeck als auch über Rostock.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 73,3 Millionen Euro. Von der Stadt kommen 44,8 Millionen Euro, das Land gibt 28,5 Millionen Euro dazu. In den Ausbau der Flächen und das Einrichten von Trailer-Stellplätzen fließen 46,3 Millionen Euro, in den Bau der zwei Lagerhallen und der Fährhalle 27 Millionen Euro.

Seit Beginn der Baumassnahme im Mai 2018, Bauherr ist die Lübeck Port Authority (LPA), wurden 1,4 Mio Tonnen Erdreich abgetragen, ehemals 13-19 Meter hohe Hügel.

Blick aus rund 13m Höhe auf die neue Halle:

Der Hallenboden besteht aus 7000 Kubikmeter Beton mit einer Sohlendicke von 25 cm. Hierzu wurde eigens ein mobiles Betonmischwerk der Firma Strabag Kieserling Flooring Systems aus Hamburg gebaut.

Die zwei Silos fassen 30 Tonnen Zement:

Die grosse Forstproduktehalle (eine zweite, kleinere folgt 2020/21) hat eine Grundfläche von 25.000 m², ist 300 Meter lang, 84 Meter breit und besitzt auf jeder Längsseite 6 Hallentore.

Zur Wasserseite besitzt die neue Halle eine Überdachung von 20 Meter Breite:

Zur Landseite ein Überdach von 15 Meter Breite:

Links oben die ehemalige Höhe des Geländes, welches mit dem Hafenniveau plan gemacht werden musste:

Blick ins Innere:

Die Stahlstützen der Halle sind 20 Meter hoch, die quer verlaufenden Holzeinbinder(Holzbalken) haben eine Länge von 40 Meter und eine Breite von 3-4 Meter.
Rund 23000 Tonnen Papier können hier gelagert werden.



Neben der Forstproduktehalle steht die Fährhalle. Sie hat eine Grundfläche von 5000m² und ist eine überdachte, carportähnliche Abstellfläche.

In dieser Fährhalle werden die Papierladungen der Schiffe zunächst untergestellt, bevor sie später in die grosse Halle verbracht werden.


Neben einer kleineren Forstproduktehalle ist auch ein zweites Gate zum Skandinavienkai geplant. Dieses soll den LKW-Verkehr des Papiertransports abwickeln.

Die Inbetriebnahme der jetzigen neuen Hallen ist für den 15. November 2019 geplant. Der Termin für die offizielle Einweihung steht noch nicht.

 

Einen Dank an die Lübeck Port Authority für die Zusammenarbeit.