Der ständige Minenabwehrverband 1 ( Standing Nato Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMG1)) der Nato besucht die Hansestadt. Die acht Einheiten kommen von einer besonderen Mission in der östlichen Ostsee.
Die rund 250 Soldaten des Minenabwehrverbandes 1 haben gerade ein Manöver vor Litauen hinter sich. Bevor es nächste Woche ins Großmanöver Baltops geht, dürfen sich die Frauen und Männer aus sieben Nationen in Lübeck etwas erholen.
Von Freitag bis Montag sollen die Minenjagdboote im Stadthafen der Hansestadt liegen. Angeführt wird der Verband durch das niederländische Vermessungsschiff „Snellius”. Auf diesem Schiff hat der belgischen Commanders Erik Kockx mit seinem multinationalen Stab seine Führungszentrale.
Kockx unterstehen die Minenjagdboote „Lobelia” (Belgien), „Sakala” (Estland), „Kullen” (Schweden), „Hinnoy” (Norwegen), „Datteln“ (Deutschland) und „Andromede“ sowie „L‘Aigle“ (beide Frankreich). Mit der „Kullen“ ist erstmals ein Boot des neuen Nato-Partners Schweden in dem Verband.
Die meisten Einheiten haben in den vergangenen zwei Wochen vor der Marine Litauens alte Unterwasserminen gesucht und gesprengt. Dabei übte der Verband auch in der Nähe russischer Einheiten. Dieses Manöver hatte Ende März in Kiel begonnen.
Nato-Verband hatte kritische Infrastruktur in der Ostsee im Blick
Außerdem hat der Verband sich auch an der Operation „Baltic Sentry” der Nato beteiligt, bei der es um den Schutz von Seekabeln und Pipelines sowie der Überwachung russischer Aktivitäten geht.
Nun steht aber Erholung an. Nach dem Besuch in Lübeck steht für die Nato der Höhepunkt des Jahres bevor. Am kommenden Donnerstag startet vor Rostock das Seemanöver Baltops 2025 mit Einheiten aus zehn Nationen und auch großen Schiffen aus den USA, Deutschland, Dänemark und Frankreich. In Lübeck war der Verband zuletzt im August 2023.
Alle Schiffe in der Reihenfolge des Einlaufens:
SNELLIUS (81m) (Kennung: A 802) ist ein hydrografisches Vermessungsschiff der Königlich Niederländischen Marine und Typschiff der gleichnamigen Schiffsklasse. Sie wurde im Juni 2002 auf der königlichen Schelde-Werft in Vlissingen in den Niederlanden auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte im April 2003, die Indienststellung im Dezember 2003. Die Snellius ist in Den Helder stationiert.
SAKALA (53m) (Kennung: M314) ist ein Minenjagdboot der estnischen Marine. Die Sakala ist das zweite von insgesamt drei modernisierten Booten der Sandown-Klasse, welche die estnischen Seestreitkräfte von der Royal Navy erworben haben. Ursprünglich stand das Boot als Inverness (auch HMS Inverness; Kennung: M102) im Dienst der Royal Navy. Stapellauf im Februar 1990, Indienststellung Januar 1991
DATTELN (54m) (Kennung: M 1068) Deutsches Minenjagdboot der Frankenthal Klasse. Gehört zur dritten Generation der Nachkriegsminenjagdboote. Hauptaufgabe eines Minenjagdbootes ist das Suchen und Vernichten von Seeminen. Aufgrund ihrer Ausstattung ist es den Booten auch möglich, eine genaue Kartografie des Meeresbodens vorzunehmen. Stapellauf im Januar 1994, Indienststellung Dezember 1994.
L`AIGLE (51m) (Kennung: M 647) Die französischen Boote sind nach Gestirnen benannt und werden als Éridan-Klasse bezeichnet. Stapellauf im März 1986, Indienststellung Juli 1987.
HINNØY (55m) (Kennung: M 343) das Minenjagdboot der Oksøy Klasse ist der norwegische Beitrag zum ständigen Minenabwehrverband 1 der Nato. Indienststellung im September 1995.
KULLEN (47m) (Kennung: M 74) Minensuchboot der schwedischen Marine . Ursprünglich war HMS Kullen eines der sieben Schiffe der Landsort- Klasse , aber im Rahmen einer sogenannten Halbzeitmodernisierung durch Kockums in Karlskrona wird HMS Kullen in die neue Koster- Klasse aufgenommen .
HMS Kullen wurde auf der Werft in Karlskrona gebaut und ist nach dem Leuchtturm von Kullen benannt . Indienststellung im November 1986.
LOBELIA (50m) (Kennung: M 921) Minenjagdboot der Tripartite-Klasse der belgischen Marine, das am 3. Februar 1988 auf der Werft Mercantile-Belyard in Rupelmonde vom Stapel lief. Indienststellung im Mai 1989. Die belgischen Boote sind nach Blumen benannt und werden deshalb auch als Flower-Klasse bezeichnet. Die noch verbliebenen Einheiten sind im flämischen Zeebrugge beheimatet.
ANDROMÉDE (m) (Kennung: M 643) Gleiche Klasse wie die M 647. Stapellauf im Mai 1982, Indienststellung Oktober 1984.Text: Frank Behling
Bilder: Klaus Heinemann