Nach drei Jahren Zwangspause wegen der Corona Pandemie konnte nun 2024 endlich wieder die Kringelhöge vollumfänglich stattfinden.

 

Hunderte Brötchen, literweise Braunbier, Grog und Köm dazu Kerzenschein und zünftige Marschmusik: Das sind nur einige der Zutaten beim Fest der Jahrhunderte alten Kringelhöge, zu dem der Verein „Amt der Stecknitzfahrer“ in den großen Saal der Handwerkskammer lud.

(Pünktlich um 10 Uhr wird die Tür zum Saal geöffnet und die Gäste strömen herein)

Geladen waren unter anderem der Lübecker Stadtpräsident Henning Schumann, der ehemalige Stadtpräsident Peter Sünnenwold, der finnische Honorarkonsul Bernd Jorkisch, sowie viele Vertreter von Vereinen und Ämtern.

(Ältermann Hartmut Haase bei der Begrüßungsrede)

150 Honoratioren, Männer in dunklen Anzügen, wurden von Ältermann (Chef der Gilde) Hartmut Haase gestern um Punkt zehn Uhr mit dem Trinkspruch „Ik trink di to“ begrüßt. Ein Fest, bei dem die Herren gemeinsam frühstücken, singen und die lange Tonpfeife schmauchen – ein munteres Treffen, bei dem es traditionsgemäß immer um den Elbe-Lübeck-Kanal geht.

(Traditionell werden Brötchen und Bier gereicht. Alles andere für das Frühstück muss jeder nach Belieben selbst mitbringen)

 

Und so trommelte Hartmut Haase für den „auf Eis gelegten“ Ausbau des Kanals. Sein Appell an Berlin und Kiel: „Bringt den Kanalausbau für das Europaschiff wieder auf den Weg.“ Erst durch Kanal und Seeschifffahrt sei Lübeck einst zu Wohlstand gekommen.

Das Amt der Stecknitzfahrer wurde 1422 erstmalig als Brüderschaft erwähnt und besteht nunmehr 602 Jahre. Sie ist eine der ältesten, noch bestehende ihrer Art in Lübeck.

(Thomas Freidank (li.), Ältermann der Schifferbrüderschaft Lauenburg, überreicht Ältermann Hartmut Haase eine Fahne zum 600 Jahre-Jubiläum, coronabedingt erst zwei Jahre später)

 

(Lübecks Stadtpräsident Henning Schumann nahm erstmalig am Traditionsfest teil)

 

Applaus gabs aber nicht nur für markige Worte. 21 Kücknitzer Utkiek-Grundschulkinder schmetterten mit Chorleiterin Marita Glöckner plattdeutsche Ohrwürmer wie „An de Eck steiht’n Jung mit’m Tüdelband“, wofür die Kinder mit gebackenen Kringeln belohnt wurden. Und darüber freuten (högten) sie sich – die Erklärung für den Namen Kringelhöge.

(Ältermann Hartmut Haase bedankt sich bei der Chorleiterin Marita Glöckner)

Hinter den Kulissen waren die Schafferfrauen fleißig und reichten den Herren zum Abschluss der Feier Kaffee und Kuchen im alten Gewölbekeller.. Am Sonnabend um 18 Uhr fand der Gottesdienst der Stecknitzfahrer im Dom statt. Es predigten die Pastoren Robert Pfeifer und Martin Klatt, es sang der Passat-Chor unter der Leitung von Lena Sonntag.

 

Weitere Bilder vom Fest:

(Trinken sich zu: Hartmut Haase (l.) und der ehemalige Stadtpräsident Peter Sünnenwold)

 

(Weiter geht es, diesmal mit Bernd Jorkisch, finnischer Honorarkonsul)

 

(Ein „alter“ Ältermann Haase und ein „neuer“ Stadtpräsident Schumann)

 

(Kennen sich seit vielen Jahren: Hartmut Haase und Peter Sünnenwold, der auch in diesem Jahr wieder den Köm zum Frühstück spendierte. Für nicht plattsprechende Leser: Köm= Korn, der hochprozentige Frühstücksbegleiter)

 

(Titus Heldt (li.) stellv. Direktor der Gemeinnützigen und Jürgen Schlichting, Vorsitzender des Nautischen Vereins Lübeck)

 

 

Interessantes zum Thema Kringelhöge finden Sie unter den folgenden Links:

http://www.rondeshagen.com/Kringelhoege.html

https://www.plattpartu.de/kuenst/luebeck/soltspieker.htm