Zwei Schiffe des Kieler Unterstützungsgeschwaders besuchen am Wochenende die Hansestadt Lübeck.

Die schwimmenden Logistik- und Führungsplattformen Tender „Werra“ und „Mosel“ machen am Freitag, 14. Februar fest und bleiben bis Montag, 17. Februar 2020 am Behnkai im Hansahafen. Am Sonnabend, 15. Februar ist die Stelling des Tenders „Mosel“ zwischen 14 Uhr und 17 Uhr für Besucher geöffnet.

Das lokale Karriereberatungsbüro der Bundeswehr ist währenddessen mit einem Bundeswehr-Truck vor Ort und informiert über den Dienst und Karrieremöglichkeiten in der Bundeswehr. Neben dem Open-Ship-Angebot für alle Besucher bietet das Büro die Teilnahme an einer einstündigen Tour auf dem Schiff an. Start ist jeweils um 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr. Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos und für jeden ab dem Alter von 15 Jahren möglich. Eine Anmeldung ist erforderlich (karrbbluebeck@bundeswehr.org oder 0451-29268010).

Für die rund 70-köpfigen Besatzungen der Tender ist der Besuch in Lübeck ein Zwischenstopp. Sie befinden sich auf einer Ausbildungsfahrt in dänischen, schwedischen und deutschen Gewässern. Dabei steht die seemännische und nautische Ausbildung der Crews im Mittelpunkt. Außerdem sind an Bord der grauen 100-Meter-Schiffe Offizieranwärter der Deutschen Marine eingeschifft. Die Kadetten der Marineschule Mürwik absolvieren im Rahmen von Seefahrten in der Flotte Teile ihrer praktischen Ausbildung.

 

Hintergrund

Die beiden Tender mit den Rumpfnummern A512 und A514 unterstehen dem Kieler Unterstützungsgeschwader und haben in der Landeshauptstadt ihren Heimathafen. Sie verdrängen bei einer Länge von 100 Metern und einer Breite von etwa 16 Metern mehr als 3.200 Tonnen. Geschwaderkommandeur ist der 46-jährige Fregattenkapitän Torsten Eidam.

Die Tender der Elbe-Klasse sind darauf spezialisiert, Minenjagdbooten und Ubooten in See, vor Anker oder in fremden Häfen Material für den täglichen Verbrauch zu liefern: Kraftstoff, Wasser, Lebensmittel, Ersatzteile und Munition. Sie verlängern die Seeausdauer der Boote bei Einsätzen und Manövern erheblich. Alleine mit dem Kraftstoff, den ein Tender in seinen Bunkern mitführt, könnte ein Minenjagdboot um die Welt fahren, ohne in einem Hafen tanken zu müssen. Auf dem Flugdeck der Tender können Helikopter starten und landen.

Weiterhin finden an Bord Spezialisten Platz: Techniker, die bei Reparaturen helfen; Ärzte, die an Bord einen Operationsraum und eine Krankenstation betreiben; Personal und Kommunikationstechnik für einen Stab, um ganze Marineverbände zu führen. Wenn ein deutscher Offizier eine der beiden NATO-Minenabwehrgruppen führt, dann macht er das in der Regel von einem Tender aus. Derzeit ist das Schwesterschiff „Donau“ aus dem 450 Männer und Frauen starken Unterstützungsgeschwader das Flaggschiff der NATO Minenabwehrgruppe 1 in Nord- und Ostsee; an Bord hat ein norwegischer Offizier mit seinem internationalen Stab Quartier bezogen.

Durch die zusätzlichen Kojen an Bord können auch Boardingteams, Feldjäger oder Dolmetscher einsteigen – damit kann die Marine die Tender in Einsätze niedriger Intensität entsenden. In den vergangenen Jahren haben die Tender „Werra“ und „Mosel“ regelmäßig an dem EU-Mittelmeereinsatz zur Bekämpfung von Schleusernetzwerken EUNAVFOR MED Operation SOPHIA teilgenommen. Es waren Schiffe des Unterstützungsgeschwaders, die in 2016 erstmals Schleuser auf See festgesetzt und 2017 Waffenschmuggler in den Gewässern vor Libyen gestoppt haben. Außerdem haben die Besatzungen tausende Menschen aus Seenot gerettet.

 

Foto 1 und 2: Die Tender WERRA, DONAU und MOSEL im Päckchen vor Anker

Foto 3: Tender WERRA mit FULDA und ROTTWEIL, tanken in Fahrt

Quelle: Marinekommando
Presse- und Informationszentrum
Pressestelle Einsatzflottille 1 Kiel

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