Alle 36 Sektionen für die neue „Zero Direct Emission“-Fähre von Scandlines sind auf der Cemre-Werft in der Türkei zusammengeschweißt. Nur noch die Brücke, die in der Mitte des Schiffes platziert wird, muss montiert werden. Das Modul für die Schiffsführung ist aber bereits ebenfalls geschweißt und wartet darauf, aufgesetzt zu werden.

(147,40 Meter lang wird die neue Fähre, die für Scandlines auf der Cemre-Werft in der Türkei entsteht, Foto: Scandlines)

Die neue Frachtfähre „PR24“ soll bereits 2024 auf der Strecke Puttgarden–Rødby eingesetzt werden.

Der markante Schiffsrumpf hat jetzt auf der Werft seine Grundierung erhalten und die einzelnen Räume an Bord werden nun Schritt für Schritt ausgestattet, teilt die Reederei mit.

Rund 80 Millionen Euro investiert das traditionsreiche Unternehmen in den Neubau der 147,40 Meter langen und 25,40 Meter breiten Einheit. Auf 1200 Lademetern können 66 Frachteinheiten transportiert werden, außerdem finden 140 Passagiere an Bord Platz. Während der Überfahrt mit bis zu zehn Knoten im reinen E-Modus fallen keinerlei Emissionen an.

Da die „PR24“ aber auch als Hybridfähre funktionieren soll, wurden drei GenSets als Kombination aus einem Dieselmotor und einem Stromgenerator des Herstellers MTU eingebaut. Im Hybridmodus sind 16 Knoten möglich. Die Installation der weltweit größten Lithium-Ionen-Batterie mit zehn MWh des Schweizer Herstellers Leclanché soll erst kurz vor der Übergabe der Fähre erfolgen. Der 8,6 Meter hohe Ladeturm des deutschen Unternehmens Stemmann-Technik wird in Kürze zur Montage auf der Mole am Fährbett 3 in Rødby freigegeben.

Das Ladesystem speichert die letzte Position der Fähre ab, so dass nur geringfügige Anpassungen der Position an die Ladestation bei jedem Anlegevorgang im Hafen erforderlich sind. Das Fährladesystem ist in der Lage, unterschiedliche Wasserstandshöhen und die Bewegungen der Fähre zu kompensieren. Zwölf Minuten soll der Ladevorgang im Hafen dauern, die Überfahrt von Deutschland nach Dänemark im Hybridmodus in 45 Minuten möglich sein.

Parallel zum Anlegevorgang der Fähre wird die Ladestation durch das Onboard-System aktiviert, die Rolltore des Systems öffnen sich automatisch, und die Ladestromzuführung wird innerhalb von höchstens 15 Sekunden mit der Onboard-Einheit verbunden. Dann kann das Laden der Batterien beginnen. Nach dem Ladevorgang schließen sich die Rolltore wieder, damit die Systemkomponenten vor äußeren Einflüssen geschützt sind. Der Transformator, die Steuerungs- und Schaltanlagen sind installiert.

Der Transformator, die Steuerungs- und Schaltanlagen sind bereits installiert, und bald wird auch der Ladeturm für die neue Fähre eintreffen.

Daten für die emissionsfreie Scandlines-Frachtfähre auf der Puttgarden-Rødby-Route:
Länge: 147,4 m
Breite: 25,4 m
Konstruktionstiefgang: 5,30 m
Ladekapazität: 66 Frachteinheiten (ca. 1.200 Lademeter)
Passagierkapazität: 140
Dienstgeschwindigkeit: 16/10 kn
Überfahrtszeit: 45 Minuten (ab 2025)
Batteriesystem: 10 MWh
Ladezeit im Hafen: 12 Minuten (ab 2025)
Direkte Emissionen während der Überfahrt: 0
Investition: 80 Millionen EUR

Quelle: Scandlines