Am 28.09.23 öffnete die Schleswig-Holsteinische Seemannsschule bei schönstem Spätsommerwetter ihre Türen für Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen, um ihnen anschaulich und interaktiv die Idee einer Karriere in der Seefahrt nahezubringen. 114 Interessierte durchliefen in Klassengruppen den „Parcours“. Nur wenige Jahre ältere Azubis erklärten fachkompetent und verständlich, was zu sehen bzw. auszuprobieren war.
Neben Werkstätten und Endprodukten der Metallbearbeitung waren die mit realitätsnaher Grafik ausgestatteten Simulatoren der FH Flensburg zu bestaunen, mit denen man ein virtuelles Schiff gefahrlos navigieren (und mit der Kaimauer kollidieren lassen) oder den ganzen Maschinenraum begehen und jedes einzelne Ventil mit den entsprechenden Folgen betätigen konnte.

Am Brandplatz erklärten die Azubis unterschiedliche Feuerlöscher und Brandbekämpfungstechniken. Besonders beeindruckend war das „Löschen“ eines Fettbrandes mit Wasser, was durch die explosionsartige Verteilung brennender Fett-Tröpfchen zu einer gefährlichen mehrere Meter hohen Stichflamme führt (bitte niemals nachmachen!). In der Brandübungsanlage bekamen die Gäste eine Vorstellung davon, was es heißt, sich unter Atemschutz ohne Sicht in mit Rauch gefüllter Luft durch enge Kriechgänge zu bewegen – und warum es dringend nötig ist, solche Extremsituationen zu üben.

Am Wasser war der Umgang mit Überlebensanzügen zu sehen, die Auftrieb geben und die Körpertemperatur lange halten. Von Azubis wurde gezeigt, wie darin eine Rettungsinsel in „verhakter“ Reihe gezielt angeschwommen und bestiegen wird. Bei der waagerechten Bergung per Boot aus dem Wasser durften einige der Gäste selbst dabei sein. Die Bergung mit der Hubschrauberschlinge in halbwaagerechter Position, die ebenfalls dem sogenannten „Bergungstod“ – einem Kreislaufversagen in senkrechter Position – vorbeugt, wurde ebenfalls vorgeführt. Viel Anklang fand die Möglichkeit, einige Runden auf der Wiek mit dem PS-starken Schiff der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zu drehen und sich dabei kräftig durchschütteln zu lassen.

Im Sicherheitszentrum wurde am Modell der Wasserdruckauslöser für Rettungsboote erklärt, der dafür sorgt, dass das Rettungsboot sich im richtigen Moment vom Schiff löst. Außerdem erhielten die interessiert nachfragenden Schülerinnen und Schüler genaue Informationen über die Funktionsweise von Atemschutzgeräten.
Am Schluss jeder Runde standen die „Challenges“ wie Leinenbeutelziel- und Rettungsringweitwurf, bei denen man bereits Punkte für das folgende Quiz sammeln konnte.

Noch bleibt es spannend. Wenn das Quiz ausgewertet ist, wird sich zeigen, wer sich über den Hauptgewinn freuen kann: eine Mini-Kreuzfahrt für vier Personen mit der TT-Line von Travemünde/Rostock nach Trelleborg. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei, die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel und die Fairplay-Towage Group haben als weitere Preise Fahrtgutscheine und Edelstahl-Trinkflaschen gestiftet.
Der Klasse mit dem besten Gesamtergebnis verhilft Boat Now Lübeck zu einem besonderen „Wandertag“: Eine Stunde E-Boot-Fahren auf Lübecker Gewässern für insgesamt 24 Personen.

 

Quelle: Schleswig-Holsteinische Seemannsschule Travemünde


0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert