Konfirmandengrüße sorgen für Freude bei Seeleuten

„Ihr macht einen großartigen Job“

Die Konfirmanden vom Lübecker Dom haben Postkarten geschrieben für die Seeleute in den Lübecker Häfen. Die Deutsche Seemannsmission hat sie jetzt an Bord verteilt und für große Freude gesorgt.

(Konfirmanden vom Dom schreiben liebe Grüße an Seeleute.)

Ein lieber Gruß steht auf den Postkarten. „Ihr macht einen großartigen Job“, hat Paula geschrieben. „Ihr könnt stolz auf euch sein.“ „Ich gehe selbst oft segeln und weiß, wie gefährlich das Meer sein kann. Ich hoffe, dass ihr immer gesund und glücklich sein könnt“, wünscht Caspar. Und Malena schreibt: „Ich wünsche euch, dass ihr mehr Aufmerksamkeit bekommt, denn ich denke, ohne euch wäre das Leben viel komplizierter. Ich wünsche euch alles Glück der Welt und alles Liebe.“ Geschrieben haben die Konfirmanden von Pastorin Margrit Wegner auf Deutsch, Englisch, Tagalog und Portugiesich – Sprachen, die auf den Schiffen in den Lübecker Häfen gesprochen werden. Sie alle wünschen Glück, Gesundheit und ein baldiges Wiedersehen mit der Familie.

Entstanden sind die Postkarten, als die Konfirmanden Besuch von der Deutschen Seemannsmission in Lübeck erhielten. Theologin und Leiterin Bärbel Reichelt erzählte ihnen vom Leben und Arbeiten an Bord. Von der monatelangen Zeit, die die Seeleute von ihren Familien getrennt sind. Vom Warten auf einen Internetzugang, um Kontakt mit zu Hause aufzunehmen. Von der schweren Arbeit und von all den Gütern, die die Seeleute auf den Meeren dieser Welt transportieren und die auch das Leben der Konfirmanden so reich machen.

Nun halten die Seeleute die Postkarten der Jugendlichen in den Händen. „Eine tolle Idee und ein schöner Dank für unsere Arbeit“, freut sich Arnoud Tempelman, Kapitän der „Genca“. Er wird die Postkarten im Gemeinschaftsraum aufhängen, damit alle sie sehen und lesen können. Bei der Crew der „Sonoro“ zaubern die Grüße ein Lächeln ins Gesicht. „Es ist toll, dass die Jugendlichen an uns schreiben. Sie kennen uns gar nicht und trotzdem wünschen sie uns alles Gute.“ Viele der Seeleute sind bewegt. Manchen fehlen die Worte. Für sie sind die Postkarten ein Schatz in ihrer stressigen und manchmal einsamen Welt. Da ist jemand, der an sie denkt. „Thank you! Thank you so much!“

(Freude bei der Crew der „Genca“: Liam Ramos (v.l.), Neil Dulay, Sergej Elmov, Andrej Ivlijev und Kapitän Arnoud Tempelman (v.l.).)

 

Postkarten gab es auch an Bord der „Sonoro“…

der „Vestborg“….

und der „Vinterland“

Hintergrund: 90 Prozent der Güter werden auf den Meeren dieser Welt transportiert. Dafür sind die Seeleute oft monatelang fern der Heimat. Die Deutsche Seemannsmission ist wichtiger Ansprechpartner in den Häfen – so auch in Lübeck. „Support of seafarers‘ dignity“ lautet ihr Motto. Sie setzt sich für die Würde der Seeleute ein – unabhängig von der Religion, der Hautfarbe und der Nationalität. Die Deutsche Seemannsmission in Lübeck wurde 1906 gegründet.

Text und Fotos: Deutsche Seemannsmission in Lübeck, Bärbel Reichelt

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