Wir wollen endlich nach Hause

Eine süße Aufmerksamkeit zum internationalen Tag des Seefahrers – an Bord vorbeigebracht von der Deutschen Seemannsmission in Lübeck. In Zeiten der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie aber nur ein sehr schwacher Seelentröster. Endlich nach Hause – das ist der sehnlichste Wunsch vieler Seeleute. Endlich zu Familie und Freunden. Endlich eine Pause nach monatelanger Arbeit, in der die Müdigkeit zunimmt, die Konzentration schwindet.

In den Lübecker Häfen sind vor allem zahlreiche Phillippinos schon viel zu lange an Bord – manche elf oder zwölf Monate. Wie es weitergeht? Keiner weiß es. Das nagt an der Seele. Geht aufs Gemüt. Verlangt manchem Seemann, der doch vieles gewohnt ist, Unendliches ab. „Weltweit sitzen etwa 200.000 Seeleute auf ihren Schiffen fest. Andere müssen zwangsweise in der Heimat warten. Können ihre Kollegen an Bord nicht ablösen“, betont Theologin Bärbel Reichelt, Leiterin der Deutschen Seemannsmission in Lübeck. „Viele unterschiedliche Seiten fordern, die Seeleute als systemrelevant anzuerkennen und endlich eine Lösung für sie zu finden. Als Deutsche Seemannsmission unterstützen wir dies vehement. In zahlreichen Gesprächen und mit praktischer Hilfe sind wir zudem für die Seeleute in dieser äußert schwierigen Situation da.“

Bischöfin Kirsten Fehrs, zuständig für die Hafenstädte Lübeck und Hamburg, richtet zum Tag des Seefahrers einen eindringlichen Appell an die Bunderegierung, eine internationale Lösung für die Seeleute auf den Weg zu bringen. Mehr lesen Sie hier: Bischöfin Fehrs appelliert

 

Quelle: Foto/Text Bärbel Reichelt, DSM/HL

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